Prüfung: SBF Binnen unter Segeln – Ablauf und Tipps

Wenn du den Segelschein machen möchtest, musst du eine praktische Prüfung ablegen. Bei dieser Prüfung musst du verschiedene Manöver durchführen und Knoten binden. Die Prüfung besteht aus Manövern, die in verschiedene Kategorien unterteilt sind. Diese sind die Pflichtmanöver, sonstige Manöver und Knotenbinden.

Die Kategorien sind wiederum untergliedert in Aufgaben. Für die gestellten Aufgaben hast du jeweils zwei Versuche.

Im Segelboot sitzen jeweils zwei Personen. Die Steuerperson wird geprüft und der Vorschoter steht hilfreich zur Seite. Dies bedeutet, dass der Vorschoter beim Wenden mit der Fock hilft. Die zweite Person ist nicht dazu da, jeden Schritt der Prüfung vorzusagen.

Folgende Angaben sind für die praktische Prüfung des SBF Binnen unter Segel. Diese wird von einem offiziell bestellten Prüfer des DSV oder DMYV abgenommen. Für den VDWS Segelgrundschein wird eine ähnliche Prüfung von deinem Segellehrer durchgeführt. Übersicht aller Scheine.

Pflichtmanöver

Zu den Pflichtmanövern gehören das Anlegen, das Ablegen und ein Rettungsmanöver. Alle drei Manöver müssen erfolgreich absolviert werden.

Anlegen

Beim Anlegen des Segelboots ist es wichtig, dass dein Boot sicher am Steg festmacht. Das heißt, dass du langsam und kontrolliert am Steg mit einem Aufschießer ankommst. Der Vorschoter sollte in der Lage sein auf den Steg zu steigen oder vom Boot aus festzumachen. Dabei soll alles in einer kontrollierten Weise passieren. Der Vorschoter soll kein Risiko eingehen, weder beim Überspringen noch beim Boot Festhalten.

Tipp: Dein Vorschoter sollte nur auf Kommando übersteigen oder das Boot festmachen. Stell außerdem sicher, dass dein Boot sicher am Steg befestigt wird.

Ablegen

Beim Ablegen steht der Prüfer wahrscheinlich direkt mit auf dem Steg. Nutze relevante Kommandos für das Ablegemanöver.

Achte darauf, dass du genug Platz hast, um vom Steg wegzufahren. Keine Schwimmer, Segler, Windsurfer oder Paddler sollten dir in die Quere kommen.

Bring das Boot in die korrekte Lage. Gib die Kommandos. Leinen Lösen und Ablegen. Du musst das Boot kontrolliert vom Steg wegfahren.

Tipp: Achte besonders darauf, dass dein Bug aus dem Wind dreht, wenn dein Vorschoter vom Steg ablegt. Nichts ist schlimmer als vom Steg wegdrücken, aber der Bug zeigt noch in den Wind. Dann fährst du nämlich erstmal rückwärts. Hast du nicht viel Platz, stellt das ein großes Problem dar.

Rettungsmanöver

Beim Segeln kann auch einmal jemand über Bord gehen. Du musst also in der Lage sein, ein Rettungsmanöver zu segeln. In der Prüfung wird das mit dem Boje-über-Bord-Manöver simuliert. Dazu wird eine Boje in das Wasser geworfen.

Du sollst nun ca. 5-7 Bootslängen auf Raumwindkurs wegfahren. Achte darauf, keine Patenthalse zu machen. Anschließend sollst du eine Q-Wende machen. Damit wird das Boot kontrolliert gedreht. Eine Halse wird verhindert.

Danach fährst du zurück zur Boje und stoppst kontrolliert auf.

Das geht mithilfe eines direkten oder indirekten Aufschießers. Du sollst neben der Boje stehen bleiben und diese einsammeln. Dabei sollst du möglichst langsam werden und keine ungewollte Wende fahren. Ungewollte Wende bedeutet, dass das Segel beim Anhalten die Seite wechselt.

Auch hier hast du 2 Versuche.

Tipp: Achte während deiner Wende auf die Boje. Im Moment, wenn das Segel die Seite wechselt, weißt du, wo der Wind herkommt. Liegt die Boje vorlicher zu dir ist alles super. Ist sie querab, dann musst du noch etwas abfallen. Liegt die Boje schräg hinter dir, bist du noch in Luv und musst weiter deutlich abfallen, bevor du sie aufnehmen kannst.

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Sonstige Manöver

Neben den Pflichtmanövern gibt es auch den Bereich „Sonstige Manöver“ bzw. Wahlmanöver. Aus diesen 5 Manövern müssen 3 erfolgreich bestanden werden. Der Prüfer wählt die Aufgaben für dich aus.

Die 5 sonstigen Manöver bei der SBF Praxisprüfung Segeln sind:

  • Segel setzen
  • Wenden/Halsen
  • Anluven/Abfallen
  • Steuern nach Wind/Schifffahrtszeichen
  • Anlegen einer Rettungsweste/eines Sicherheitsgurts

Wie bei den Pflichtmanövern hast du auch hier einen zweiten Versuch, falls du das Manöver beim ersten Mal nicht bestehst.

Segel setzen/bergen

Beim Segelsetzen (detaillierte Anleitung) musst du darauf achten, dass dein Boot im Wind steht. Du musst den Segelkopf mit dem Großfall verbinden. Ebenso musst du Schothorn und Segelhals am Baum festmachen.

Die Großschot, Baumniederholer, Unterliekstrecker und Vorliekstrecker müssen angebracht werden.

Ebenso müssen Schwert und Ruder heruntergemacht werden.

Ich selber habe jedoch noch nicht gesehen, dass dies abgefragt wird. Ich habe bisher die Boote vor der Prüfung immer für die Prüflinge fertig gemacht.

Tipp: Segel setzen ist immer irgendwie gleich. Trotzdem ist es auf jedem Boot anders. Übe das Segelsetzen mit dem Boot, in dem du Prüfung machst.

Wenden/Halsen

Halsen ist keine Pflicht in der Prüfung, kann aber durchgeführt werden. Beim Rettungsmanöver wird eine Q-Wende erwartet.

Beim Wenden darauf achten, dass du einen möglichst kleinen Wendewinkel hast. Falls du nicht von Hoch-am-Wind zu Hoch-am-Wind wendest, dann musst du beim Anluven vor der Wende die Segel dichter holen. Lass diese nicht die ganze Zeit flattern.

Tipp: Ruhe bewahren. Langsam geht es meist besser.

Anluven/Abfallen

Wenn du segelst, musst du unweigerlich anluven oder abfallen. Der Prüfer möchte sehen, dass du je nach Richtungswechsel deine Segel bedienst. Beim Abfallen musst du die Segel fieren (öffnen). Beim Anluven muss das Segel dichter geholt werden (hereinziehen).

Tipp: Mach kleine Steuerbewegungen und stelle dein Segel ein. Beim Abfallen erst fieren, dann steuern. Beim Anluven erst steuern, dann dicht holen.

Steuern nach Wind

Der Prüfer möchte erkennen, dass du die passende Segelstellung zum gefahrenen Kurs hast. Am-Wind sind die Segel dicht und auf Raumwindkurs geöffnet.

Ebenso soll erkannt werden, ob du effektiv Kreuzen kannst. Das heißt, dass du Am-Wind bzw. Hoch-am-Wind fährst. Dieses Manöver zeigt, dass du in der Lage bist in alle Richtungen zu segeln.

Anlegen einer Rettungsweste

Da die SBF Segelprüfung auf einer Jolle abläuft, wird erwartet, dass du eine Schwimmweste trägst, keine Rettungsweste. Deswegen wird das Anlegen meiner Erfahrung nach nicht geprüft.

Eine Schwimmweste ist ein Auftriebskörper aus Schaumstoff, der dich oben hält. Eine Rettungsweste wird meist auf Yachten getragen. Die Weste bläst sich dann auf, wenn sie mit Wasser in Berührung kommt oder per Hand ausgelöst wird. Vorher hat sie keinen Auftrieb. Rettungswesten müssen nach jedem Auslösen gewartet werden.

Beim Jollensegeln kippt man schonmal gerne um. Aus Kostengründen wird deswegen nur eine Schwimmweste getragen.

Knotenprüfung

Aus den 9 Knoten werden 6 abgefragt. Du hast für jeden Knoten 2 Versuche. Wird ein Knoten nicht bestanden, gibt es einen 7. Knoten als Ersatz. Kannst du diesen nicht binden, gilt die Prüfung als „nicht bestanden“.

Folgende Knoten musst du können:

Ich habe dir hier eine komplette Übersicht alle Knoten für die SBF Prüfung erstellt.

Ablauf praktische Prüfung SBF Binnen unter Segeln

Der Prüfer wird dir vor der Prüfung genau sagen, wie die Prüfung ablaufen soll.

Zuerst werden gewöhnlich die Knoten getestet.

Anschließend gehst du mit einem Segelpartner auf die Jolle und fährst die Prüfung ab.

Der Prüfer schaut vom Land oder Steg zu. Von hier kann er dich trotz der Distanz sehr gut bewerten.

Meiner Erfahrung nach sieht die praktische Prüfung immer wie folgt aus:

  • Ablegen
  • 2-3 Wenden vorführen und dabei Höhe gewinnen, also Kreuzen (Wenden + Anluven/Abfallen + Steuern nach Wind = sonstige Manöver)
  • Boje über Bord – nach dem Aufsammeln Blickkontakt mit Prüfer, ob das Manöver gut genug war
  • Anlegen

In wenigen Schritten kann der Prüfer so alle Pflichtmanöver und sonstige Manöver abhaken.

Beim Rettungsmanöver ist die Q-Wende Pflicht. Auch sonst musst du nicht halsen. Darfst es aber machen, wenn du es kannst und willst.

Segelboot aufbauen und Rettungsweste anlegen habe ich bisher noch nicht getestet gesehen.

Sind dir einige Begriffe nicht bekannt, dann empfehle ich dir das Seglerlatein auf Segelplanet.de – Segelbegriffe für Anfänger auf Deutsch & Englisch einfach erklärt.


Tom von Segelplanet

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