Der Kreuzknoten dient zum Verbinden von zwei Enden mit gleichem oder ähnlichem Durchmesser und Material. Dies ist auf einem Segelboot unter anderem beim Reffen des Segels notwendig. Der Knoten ist einer der bekanntesten Seemannsknoten und wird nicht nur auf Booten als Verbindungsknoten eingesetzt.

ACHTUNG: Beim Binden des Kreuzknotens können unterschiedlich dicke Leinen und/oder unterschiedliche Materialien genutzt werden. Dabei erhöht sich jedoch die Wahrscheinlichkeit des Versagens, je unterschiedlicher die Leinen werden. Hier sollte man besser den Schotstek nutzen.
Die Festigkeit des Kreuzknotens hängt vom Material ab und es ist notwendig, dass der Knoten konstant unter Last steht. Ist dies nicht der Fall, kann er sich freispielen.
Ebenso muss man darauf achten, dass der Kreuzknoten nicht kentert. Dies hat zur Folge, dass ein Ankerstich entsteht. Einerseits kann man sich diese Methode zu Nutze machen, um einen festgezogenen Kreuzknoten zu lösen. Andererseits besteht die Gefahr, dass der Knoten ungewollt kentert und sich infolgedessen leicht löst.
Fun Fact: Der Kreuzknoten doppelt auf Slip gelegt ist ein typischer Schuhknoten.
Der Kreuzknoten ist grundlegend für jeden Bootsfahrer und ein wichtiger Bestandteil in der praktischen Prüfung des Sportbootführerscheins (SBF Binnen und SBF See).
Inhaltsangabe
- Kreuzknoten Definition
- Kreuzknoten Anwendung
- Anleitung 1
- Anleitung 2
- Wenn der Kreuzknoten kentert!
- Achtung – diese Fehler nicht machen!
- Vorteile
- Nachteile
- Alternativer Knoten
Kreuzknoten Definition
Verbindung zweier Enden / Leinen mit ähnlichem / gleichem Durchmessers und mit gleichem oder ähnlichem Material
Kreuzknoten Anwendung
- Reff im Segel eines Bootes abbinden
- Kurzfristiges Zusammenbinden von Leinen gleichen Durchmessers
- Verschnüren von Paketen und Bündeln
Anleitung 1

- Lege die beiden Enden parallel nebeneinander

- Kreuze das rechte Ende über das linke Ende

- Führe dieses Ende hinter das andere (wie beim Schuhe binden)


- Nehme das linke Ende (ehemals rechtes Ende) und kreuze über das rechte Ende (ehemals links)

- Stecke dieses Ende wie in Schritt 3 hinter das andere


- Halte mit einer Hand den festen und losen Part der einen Leine, in der anderen Hand den festen und losen Part der anderen

- Ziehe diese auseinander und somit den Knoten fest

Merksatz
- „Rechts über Links, Links über Rechts” bzw. „Links über Rechts, Rechts über Links” – gilt für Schritt 2 („Rechts über Links“), dann Schritt 4 („Links über Rechts”)
- „Was oben liegt, bleibt oben” (Schritt 4)
Anleitung 2

- Lege eine Bucht

- Führe die andere Leine von unten durch die Bucht

- Ziehe die Leine um die Bucht herum – in Richtung stehender Part der Bucht – hier: unten (Richtung sehr wichtig)

- Stecke das lose Ende von oben durch die Bucht in die Richtung, wo die Leine herkam

- Ziehe den Knoten fest

Wenn der Kreuzknoten kentert!
Was bedeutet: „Der Kreuzknoten kentert“?
Das Kentern des Kreuzknotens bedeutet, dass ein Ende kräftig in Richtung des anderen Endes bewegt wird. Dies kann ebenso passieren, wenn der Kreuzknoten gegen eine Öse gezogen wird und dort kentert. Dabei entsteht ein Ankerstich. Dieser ist dann frei beweglich und kann somit das Lösen des Knotens zur Folge haben.
Das Kentern ist also zu vermeiden, außer man nutzt diesen Vorgang, um einen festgezurrten Kreuzknoten zu lösen.
Achtung – diese Fehler nicht machen!
Folgende Knoten sind keine Kreuzknoten! Hier wurde die Anleitung nicht 100%ig richtig befolgt!
Falsch herum
Passiert, wenn die Merksätze nicht befolgt wurden und man 2 x Rechts über Links bzw. 2 x Links über Rechts geht.

Lose Parts sind diagonal
Sieht sehr sehr ähnlich aus, ist jedoch kein Kreuzknoten. Kann entstehen, wenn man die 2. Anleitung nutzt und beim Ein- und Umführen die falsche Richtung wählt.

Vorteile
- Schnell und einfach gebunden
- Relativ einfach zu lösen, auch nach hoher Last
- Sieht hübsch aus
Nachteile
- Hält nur unter Zug (kann sich sonst lockern und lösen)
- Nicht geeignet für schwere Lasten
- Nicht zum Boot Festmachen geeignet
- Nicht geeignet für sicheres Verbinden von Leinen
Alternativer Knoten
- Einfacher/doppelter Schotstek
- Spierenstich