Yawl – die elegante Segelyacht im Detail erklärt

Die Yawl ist ein Segelboot, das sich durch seine Takelage mit zwei Masten auszeichnet. Der vordere Mast wird als Großmast bezeichnet und der hintere Mast als Mizzenmast bzw. Besanmast. Die Yawl ähnelt einer Ketsch, unterscheidet sich jedoch durch den weit nach achtern versetzten Besanmast.

Unterschied Besan- und Mizzenmast: siehe FAQ unten.

Ein Yawl ist in der Regel zwischen 10 und 20 Metern lang und wird von einer Crew aus zwei bis sechs Personen gesegelt. Aufgrund seiner Konstruktion ist ein Yawl sehr gut für lange Fahrten geeignet, da sie auch bei starkem Wind und hohen Wellen stabil bleibt. Die Yacht kann sowohl für Regatten als auch für Freizeitfahrten genutzt werden.

Die Geschichte des Yawls geht zurück bis ins 17. Jahrhundert, als die Boote noch als Arbeitsboote eingesetzt wurden. Im Laufe der Zeit wurden sie immer weiterentwickelt und erhielten schließlich ihre charakteristische Zweimastkonfiguration. Heute sind Yawls vor allem bei Segelliebhabern und in der Hochseeschifffahrt sehr beliebt.

Besonderheiten einer Yawl

Rumpfform

Die Rumpfform einer Yawl ist ähnlich wie bei einer Ketsch, jedoch ist der Besanmast weiter achtern positioniert. Dadurch ergibt sich ein größerer Raum für Vorsegel, was der Yawl eine elegantere Linienführung verleiht. Sie hat einen relativ flachen Spiegel.

Die Rumpfform ermöglicht stabilen Segelbetrieb bei leichtem bis mäßigem Wind und eine bessere Kontrolle des Segeltrimms bei unterschiedlichen Windbedingungen.

Mehr zur Ketsch im Post: Ketsch Boote – Fazination zwischen Tradition und Moderne

Takelage

Die Besonderheit der Takelage einer Yawl besteht darin, dass sie über einen kürzeren hinteren Mast, den Besanmast, verfügt. Dieser Mast trägt ein kleineres Segel, das Besansegel genannt wird.

Der vordere Mast trägt das Großsegel und wird Großmast bezeichnet. Dieser Mast ist deutlich größer als der Besanmast.

Segel

Die Segel einer Yawl sind aufgrund der Zweimastkonfiguration und der Position des Besanmastes außerhalb der Wasserlinie (siehe FAQ unten) besonders vielseitig einsetzbar.

Das Großsegel am vorderen Mast ist in der Regel größer als das Großsegel einer vergleichbaren Ketsch.

Das Besansegel am hinteren Mast dient hauptsächlich dazu, das Boot bei Seitenwind zu stabilisieren und das Ruder zu entlasten. Es kann jedoch auch für zusätzlichen Vortrieb genutzt werden.

Durch die Kombination aus Groß- und Besansegel ist die Yawl sehr gut manövrierbar und kann auch bei starkem Wind und hohen Wellen stabil bleiben. Die Segel einer Yawl sind somit besonders geeignet für lange Fahrten in schwierigen Segelrevieren, da sie auch in engen Fahrwassern und bei unvorhersehbaren Wetterbedingungen gut zu handhaben sind.

Segeleigenschaften einer Yawl

Im Allgemeinen sind Yawls für ihre Stabilität und Manövrierfähigkeit bekannt und können bei starkem Wind und hohen Wellen gut segeln. Durch ihre Bauweise und die Positionierung der Masten bleibt sie auch bei starkem Wind kursstabil.

Hier sind einige der Segeleigenschaften, die Yawls typischerweise aufweisen:

  1. Stabilität: Yawls sind aufgrund ihres zweimastigen Designs und der Platzierung des hinteren Mizzenmasts in der Regel stabiler als andere Segelboote. Dies macht sie besonders geeignet für das Segeln in rauen Gewässern.
  2. Manövrierfähigkeit: Die Platzierung des hinteren Mizzenmasts gibt der Yawl zusätzliche Manövrierfähigkeit und ermöglicht es ihr, in engen Räumen und bei schwierigen Manövern leichter zu manövrieren.
  3. Geschwindigkeit: Obwohl Yawls nicht unbedingt für ihre Geschwindigkeit bekannt sind, können sie dennoch aufgrund ihres zweimastigen Designs und ihrer guten Stabilität und Manövrierfähigkeit in der richtigen Umgebung gute Geschwindigkeiten erreichen.
  4. Balance: Yawls haben normalerweise eine größere Hauptsegelfläche und eine kleinere Besansegelfläche als Ketches, was ihnen eine bessere Balance und eine einfachere Handhabung verleiht.
  5. Sicherheit: Aufgrund ihrer Stabilität und ihrer Manövrierfähigkeit sind Yawls in der Regel sicherere Boote für Segler, insbesondere für solche, die nicht über viel Erfahrung im Segeln verfügen.

Wie groß ist eine typische Yawl?

Es gibt keine spezifische Größe für eine typische Yawl, da Yawls in verschiedenen Größen gebaut werden können. Es gibt jedoch einige Merkmale, die für Yawls im Allgemeinen gelten. Yawls sind in der Regel Segelboote mit einer Länge von etwa 8 bis 20 Metern und einer Breite von 2 bis 5 Metern. Die Masthöhe kann je nach Boot und Segelbedingungen variieren, aber der hintere Mizzenmast ist gewöhnlich deutlich kleiner als der vordere Mast.

Wieviele Personen benötigt man für eine Yawl?

Im Allgemeinen kann eine kleine Yawl von einer einzelnen Person oder einem Paar alleine gesegelt werden, während größere Yawls eine größere Besatzung erfordern können.

Eine typische Yawl für Freizeitsegler kann normalerweise von zwei bis sechs Personen bemannt werden, abhängig von ihrer Größe und Konfiguration.

Wenn Du jedoch keine Erfahrung im Segeln hast, ist es ratsam, mit einer erfahrenen Besatzung oder einem Segellehrer zu segeln, um sicherzustellen, dass das Boot sicher und effektiv bedient wird.

Welche Segelreviere sind für eine Yawl am besten geeignet?

Eine Yawl eignet sich besonders gut für Törns in schwierigen Segelrevieren, wie zum Beispiel Seegebieten mit engen Fahrwassern und Untiefen. Eine Yawl ist sehr gut manövrierbar und kann auch bei starkem Wind und hohen Wellen stabil bleiben. Aufgrund ihrer Konstruktion ist sie jedoch eher weniger geeignet für das sportliche Segeln und Regatten.

Wenn Du mit einer Yawl segeln möchtest, empfiehlt es sich, einen Segeltörn in einem milden Segelrevier mit vielen engen Fahrwassern und Inseln zu planen. Hier kann die Yawl ihre Stärken ausspielen und Dir ein unvergessliches Segelerlebnis bieten. Beliebte Segelreviere für Yawls sind zum Beispiel die Küstenregionen von Kroatien, Griechenland oder der Türkei, aber auch die Gewässer rund um die Britischen Inseln und die Nordsee.

Für wen sind Yawls geeignet? Anfänger oder Fortgeschrittene?

Yawls sind im Allgemeinen für Segler aller Erfahrungsstufen geeignet, einschließlich Anfänger und Fortgeschrittene.

Die Stabilität und Manövrierfähigkeit von Yawls macht sie für Anfänger attraktiv, da sie einfacher zu segeln sind als andere Segelboote. Die Platzierung des hinteren Mizzenmasts/Besanmasts gibt der Yawl zusätzliche Manövrierfähigkeit. Dies kann für Anfänger hilfreich sein, die noch lernen, wie man ein Segelboot steuert und navigiert.

Für fortgeschrittene Segler bieten Yawls auch viele Vorteile. Die zusätzliche Segelfläche des hinteren Mizzenmasts ermöglicht es erfahrenen Seglern, das Boot besser an die Bedingungen anzupassen. Yawls sind auch stabil und sicher genug für fortgeschrittene Segler, um sie auf längeren Segeltörns zu nutzen oder um in rauen Gewässern zu segeln.

Verwendung von Yawls

Yawl als Rennboot

Obwohl sie im Allgemeinen eher als Freizeitsegelboote angesehen werden, haben Yawls in der Vergangenheit bei Regatten sehr erfolgreich abgeschnitten. Insbesondere bei Langstreckenregatten und bei Regatten, die bei leichtem bis mäßigem Wind stattfinden, können Yawls aufgrund ihrer Segelkonfiguration und Rumpfform eine gute Leistung erbringen.

Ein berühmtes Beispiel dafür ist die Yawl „Dorade„, die 1931 den Transatlantik-Regatta „Bermuda Race“ gewann.

Yawl als Kreuzer

Die Yawl eignet sich auch sehr gut als Kreuzer, also als Fahrtenboot. Sie ist aufgrund ihrer Takelung sehr wendig und kann auch in engeren Gewässern und bei schwachem Wind segeln. Darüber hinaus ist sie aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts sehr stabil und sicher.

Ein Beispiel für eine berühmte Yawl, die als Kreuzer genutzt wurde, ist die „Ticonderoga„. Dieses Segelboot wurde 1936 gebaut und war das Flaggschiff des American Yacht Club. Es wurde für Kreuzfahrten in der Karibik genutzt und gewann auch mehrere Segelwettbewerbe.

Yawl im Vergleich zu anderen Segelbooten

Yawl vs. Ketsch

Die Yawl und die Ketsch sind sich sehr ähnlich, da sie beide Segelboote mit zwei Masten sind. Der Hauptunterschied zwischen ihnen liegt in der Position des Besanmastes. Während der Besanmast bei der Ketsch innerhalb der Wasserlinie liegt, steht er bei der Yawl außerhalb der Wasserlinie. Dadurch ist der Besanmast auf der Yawl kürzer als auf der Ketsch.

Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Segelbooten ist, dass der Besanmast auf der Ketsch oft als Treibermast verwendet wird, um zusätzlichen Vortrieb zu erzeugen. Auf der Yawl hingegen ist der Besanmast hauptsächlich für die Balance des Segelschwerpunktes zuständig und ein wichtiges Element zum Trimm.

Yawl vs. Kutter

Ein Kutter ist ein Segelboot mit zwei Masten, ähnlich wie die Yawl. Der Hauptunterschied besteht jedoch darin, dass der Besanmast auf dem Kutter direkt hinter dem Hauptmast steht und nicht so weit hinten wie auf der Yawl. Dadurch ist der Besanmast auf dem Kutter länger als auf der Yawl.

Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Segelbooten ist, dass der Kutter oft ein Schratsegel oder ein Gaffelsegel auf dem Besanmast verwendet, während die Yawl normalerweise ein Bermuda-Segel auf dem Besanmast hat.

Yawl vs. Schoner

Ein Schoner ist ein Segelboot mit mindestens zwei Masten, wobei der vordere Mast höher ist als der hintere Mast. Im Gegensatz dazu hat die Yawl nur zwei Masten und der vordere Mast ist höher als der hintere Mast, aber nicht so viel höher wie beim Schoner.

Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Segelbooten ist, dass der Schoner normalerweise ein Gaffelsegel auf dem hinteren Mast verwendet, während die Yawl ein Bermuda-Segel auf dem hinteren Mast hat.

FAQ

Was heißt, der Mast liegt außerhalb der Wasserlinie?


Wenn der Mast einer Yawl außerhalb der Wasserlinie liegt, bedeutet dies, dass der Mast hinter dem Hauptmast positioniert ist und somit weiter hinten im Schiff steht. Der Mast steht somit auf einem erhöhten Niveau und ragt über die Wasserlinie hinaus. Im Gegensatz dazu steht der Mast einer Ketsch innerhalb der Wasserlinie.

Was ist der Unterschied zwischen Mizzenmast und Besanmast

„Besanmast“ bezieht sich auf den hinteren Mast eines Zweimastsegelboots, während „Mizzenmast“ der Name des hinteren Mastes auf einem größeren Segelschiff mit drei oder mehr Masten ist. Der Hauptunterschied ist, dass der Mizzenmast normalerweise größer und kräftiger ist als der Besanmast. Der Mizzenmast auf einem größeren Segelschiff dient oft als Träger für zusätzliche Segel wie den Gaffelsegel oder das Besansegel. Der Besanmast auf einem Zweimastsegelboot hingegen ist in der Regel kleiner und leichter und stabilisiert das Schiff. Der Mizzenmast auf einem größeren Segelschiff dient als wichtiger Bestandteil des Vortriebs und der Manövrierfähigkeit des Schiffes.
Ein Besanmast ist also ein Mizzenmast, aber ein Mizzenmast nicht immer ein Besanmast.


Tom von Segelplanet

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